So schön kann Sanierung sein

Verschattung die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu dränge

Das Gebäude – ein großzügiges Wohnhaus in Haan – ist gelebte, gebaute Transformation. Voraussetzungen dafür: Eine Planerin, die das Ziel der gestalterischen Umwidmung verstanden und mit den beitragenden Gewerken geteilt hat; ein Bauherr, der die nötige Offenheit mitgebracht hat, die unkonventionelle Methoden erfordert. Und eine Lösung für die Verschattung, die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

PROJEKT: Villa te Haan (Deutschland)
ARCHITEKT: Schöpf+Partner
INSTALLATEUR: Lorsbach Metallbau
SONNENSCHUTZ: Fixscreen Minimal
FOTOS: Linda Breda

Der Bauherr kaufte in Alleinlage. In einem Wohngebiet zwar, aber durchaus noch nicht städtebaulich verdichtet bis zum nachbarschaftlichen Jägerzaun. Diese Entscheidung wurde mit einer klaren Vision von der Umgestaltung des Gebäudes in Verbindung mit dem umgebenden Außenraum getroffen, für dessen neues Erscheinungsbild sich die beauftragte Gartenplanerin Nicole Johag aus Bad Münstereifel verantwortlich zeichnete.

Verschattung die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu dränge
Hier ist die Maßgabe, Funktionsteile in der Fassadenansicht unsichtbar zu machen, gut erkennbar. Dafür holte die Planerin alle beteiligten Gewerke ins Boot.

Innenarchitektin Brigitte Schöpf, die in ihrem Wuppertaler Büro Schöpf+Partner mit Architekten und Designern zusammen arbeitet, sagt: „Diese Abgrenzung der Disziplinen haben wir so nicht, sondern planen Hand in Hand und stets mit Blick auf das gesamte Bauvorhaben.“ Das kam ihr in besagtem Objekt zugute, wenngleich zunächst eine Innenarchitektin gesucht ward.

„Wir haben den Wunsch aufgenommen, dass die Anordnung der Raumsituation in EG und DG großzügiger werden sollte. Insbesondere sollten größere transparente Flächen entstehen, als dies zuvor der Fall gewesen war, als kleine Fenster, dann auch noch mit einem entsprechenden Sturz, verbaut waren.“ Dabei sei eine Leitidee gewesen, die Wahrnehmung des umgebenden Außenraums unmittelbarer zu gestalten: „Wir haben eng mit Nicole Johag zusammengearbeitet, einer Gartenplanerin, die ebenfalls in dieses besondere Projekt involviert war.“
Schmale Profile bei den Fensterelementen, ein niveaugleicher Übergang auf die Terrasse, und der entsprechende Ausbau im Innenraum sorgten für Transparenz und Offenheit an der von der Straße abgewandten Seite. Mit viel vorgelagertem Grün, geschmackvoll aufgeschichteten Steinquadern und dem auf Bodenniveau eingelassenen Poolbereich. Diese Ergebnisorientierung ohne Scheuklappen kennzeichnete auch den Dialogprozess im Projekt.

Verschattung die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu dränge

Der Bauherr öffnete sich für konzeptionelle Vorschläge für die Umsetzung der von ihm vorgegebenen Leitlinien. Wie seitens der Planerin, die für die Ausgestaltung der großen Fensterflächen – und die Beantwortung damit einhergehender Fragen nach der thermischen Behaglichkeit – das beauftragte Metallbauunternehmen Lorsbach in Solingen involvierte: „Da ich selbst regelmäßig auf Messen gehe, ist mir Renson ein Begriff. Im Austausch mit Matthias Lorsbach kristallisierte sich der Fixscreen Minimal als schlussendlich für unsere Anforderungen prädestinierte Lösung heraus.“

Nachgefragt bei Brigitte Schöpf, Innenarchitektin Büro Schöpf+Partner Wuppertal

Frau Schöpf, es fällt auf, dass Sie die Dialogprozesse – mit dem Metallbauer, mit dem ausführenden Betrieb für die Natursteinfassade – sehr offen geführt und auch proaktiv initiiert haben. Persönlicher Stil oder eine Notwendigkeit, die dem Bauvorhaben geschuldet war?

Schöpf: “Ich denke, in der Sanierung geht es nicht anders. Wir hatten hier zum einen begrenzten Bauraum, weil die Gebäudeöffnungen für die transparente Fläche genutzt werden sollten und zugleich Funktions- und Technikteile, gerade an den rückwärtigen Terrassenzugängen, verdeckt liegend angebracht werden sollten. Zum anderen war dies an den normalen Fensterelementgrößen zur Straße hin so kein gangbarer Weg, so dass hier mit einer vorgesetzten Montage gearbeitet werden musste. In beiden Fällen haben uns die ausführenden Fachbetriebe im Bereich Naturstein und Metallbau, namentlich Herr Lorsbach, sehr gut unterstützt und war auch ihr Input von großer Bedeutung.”

Ich muss die Gewerke ins Boot holen.

Brigitte Schöpf (Schöpf+Partner)

Verschattung die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu dränge

Die Wahl in der Umsetzung fiel auf den Fixscreen Minimal von RENSON – vor welchem Hintergrund?

Schöpf: “Ich gehe selbst regelmäßig auf Messen und kannte den Hersteller sowie die besondere, sehr reduzierte Designsprache. Am Ende haben aber auch die besonders filigranen Führungsschienen eine Rolle gespielt, als Herr Lorsbach den Fixscreen Minimal ins Gespräch gebracht hatte. Wie gesagt, wir hatten einen begrenzten Bauraum zur Verfügung – sonst wären es vielleicht auch einfach Jalousien geworden. Deswegen ist es für mich unabdingbar, die Gewerke ins Boot zu holen.”

Welche Rolle spielt für Sie der Sonnenschutz und wann kommt er im Projekt zur Sprache?

Schöpf: “Jedes Projekt ist anders, aber wenn – wie hier – an der Südseite großzügig transparente Flächen geplant werden und auch entsprechende Anforderungen an den Erhalt des Bestandsgebäudes zur Sprache kommen, dann bieten sich solche, fassadenintegriert realisierbare, Lösungen an. Zugleich ist das Bauvorhaben beispielhaft geeignet, um die ästhetische Dimension der Verschattung, abgesehen von funktionalen Aspekten, mit einzubeziehen.”

Verschattung die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu dränge
Die Terrasse als Erweiterung des Wohnraums, ohne Schwellen oder andere trennende Elemente. Diese Vision ist hier Wirklichkeit geworden.

Spaß statt Standard

„Tatsächlich hatten wir Lorsbach Metallbau zuvor direkt postalisch adressiert, mit einem Architektenbuch“, erinnert sich Renson Außendienstmitarbeiter Tobias Müller. „Prompt erhielten wir – für ebenjenes Wohnhaus in Haan – von ihm eine dezidierte Anfrage.“ Übrigens: „Seither stehen wir in regelmäßigen Kontakt, sowohl Matthias Lorsbach als auch seine Mitarbeiter bearbeiten gerne Bauvorhaben, in denen nicht nur Standardlösungen gefragt sind, und haben da Spaß daran.“

Wie erinnert sich nun der Metallbauunternehmer an das besondere Projekt? „Was wir hier ausführen sollten, war zur Straße hin die normale Variante mit den vorgesetzten Tuchkästen und Seitenführungen, rückwärtig sollten die Funktionsteile hinter den Platten in der Natursteinfassade verdeckt liegend angebracht werden – sicherlich eine Besonderheit mit den beiden abweichenden Montageausführungen, für die die enge Abstimmung mit Bauherr und Architekt unerlässlich ist. Hier hat das perfekt funktioniert.“

Gerade die kantige, kubische Form der Senkrechtmarkise von Renson unterstreicht den Wunsch nach großzügigen Gebäudeöffnungen, gleichzeitig kommen die schmalen Ansichtsbreiten im Projekt in Haan dem begrenzten Bauraum zugute. Dass hier alles andere als „von der Stange“ gebaut wurde, zeigt der Hinweis von Architektin Brigitte Schöpf, die für den ehrgeizigen Plan der Fassadenintegration an der Rückseite eigens den Natursteinbauer ins Boot geholt hatte: „Tatsächlich sind wir hier zu einer Lösung gekommen, bei der wir die Führungsschienen und Kästen verdeckt liegend ins Gebäude einbringen konnten und anschließend mit entsprechend modifizierten Platten abdecken konnten. Zur Straße hin haben wir die Anlage dagegen vorgesetzt montiert.“

Verschattung die akzentuiert, ohne sich in den Vordergrund zu dränge
Der Fixscreen Minimal nutzt den vorhandenen Bauraum effektiv und fügt sich harmonisch in die Gebäudeöffnung an den großzügig bemessenen Fensterelementen ein.

Unabhängig von der objektbezogenen Umsetzung, nicht zuletzt auf Basis der detaillierten Planzeichnungen des Handwerksunternehmers, punktet der Fixscreen Minimal mit gerade 20 mm breiten Seitenführungen. „Natürlich ist das gerade bei Panoramaverglasungen und in Verbindung mit Hebeschiebeanlagen ein schönes Produkt, das mit den von uns eingesetzten, stranggepressten Aluminiumsystemen von Schüco ausnehmend gut harmoniert. Da bin ich auch so frei und weise meine Kunden darauf hin, wenn in der Ausschreibung wieder nur die üblichen Namen auftauchen“, bekennt sich Metallbauprofi Lorsbach zu seiner Präferenz.

Entstanden ist so durch das Zusammenspiel aller Beteiligten eine Lösung, bei der – wie Innenarchitektin Schöpf (siehe unten) sagt – „der Sonnenschutz neben den funktionalen Aspekten absolut auch eine gestalterische Dimension hat“. Umgesetzt mit einem Produkt, dessen Flexibilität in einem Bauvorhaben je nach Fassadenorientierung, Nutzung und Größe der Fensterflächen unterschiedliche Ausführungsvarianten ermöglicht und sich zudem problemlos und, mit nur wenigen Schrauben und einem Clipssystem, komfortabel montieren lässt.


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