Runde Lüftungsgitter verleihen dem Hochschulcampus eine einzigartige Identität

Stilvolle Luftzufuhr und Rauchabzug über die Fassade

Die AP University of Applied Sciences and Arts hat sich in Antwerpen in den Hallen des ehemaligen Schlachthofs niedergelassen. Die von Grund auf renovierten Hallen sind, gemeinsam mit einem Turmneubau, der Standort für Studierende der MINT-Studiengänge. Große Fensterflächen und Sichtbeton bestimmen das Erscheinungsbild der Fassade. Besonders auffällig sind jedoch die runden Formen im Beton. Diese sorgen für Licht, Sicht und frische Luft in den dahinterliegenden Räumen.

PROJEKT: AP Hogeschool, Antwerpen (Belgien)
ARCHITECT: Jasper Eyers Architecten, OFFICE Kersten Geers David Van Severen
BAUHERR: Triple Living, Immobel
MONTEUR: Group Ceyssens
PRODUKT: Rundes Lüftungsgitter für Wandeinbau
FOTOGRAFIE: Dirk Van Overwalle

Seit der Schließung des städtischen Schlachthofs im Jahr 2006 lagen das Gelände des Schlachthofs und seine Umgebung brach. Der Standort hatte jedoch enormes Potenzial. Schließlich erteilte die Stadtverwaltung den Projektträgern Triple Living und Immobel den Auftrag für einen ambitionierten Masterplan. Dieser Plan skizzierte die Grundlagen für ein innovatives Viertel in Bezug auf Architektur, Grünflächen, öffentlichen Raum, Gebäudefunktion usw. Er ist die Blaupause für eine 18 Hektar große neue Stadt, eine vollständige Umgestaltung der Zonen Slachthuissite, Noordschippersdok und Lobroekkade. Dort sollen Bewohner, aber auch lokale Geschäfte, Gastronomie, kreative Initiativen und Studierende ein Zuhause finden. Der hochtechnologische Campus – mit nicht weniger als 22.000 Quadratmetern – ist die perfekte Ergänzung für diesen vielfältigen Standort.

Die Schlachthofhallen wurden einer kompletten Umgestaltung unterzogen, die die Historie des Gebäudes respektiert. Der Beton wurde mit hohem technischen Aufwand sorgfältig restauriert. Die Betonfassade ist beispielsweise an einigen Stellen nur 9 Zentimeter dick. Angrenzend an die renovierten Hallen wurde ein neuer Turm mit 8 Stockwerken errichtet. Er beherbergt vor allem Unterrichtsräume und Räumlichkeiten für das Verwaltungspersonal der Hochschule. „Es war eine hervorragende Gelegenheit, unseren neuen Campus in diesem fantastischen Gebäude einzurichten, das für viele Antwerpener ein echtes Wahrzeichen ihrer Stadt ist“, hört man an der AP University of Applied Sciences and Arts. 

Hogeschool Antwerpen

Ein Zuhause für Studierende

Triple Living, einer der größten Projektentwickler in Antwerpen, gewann den Planungswettbewerb für das Schlachthofgelände und nahm das Architekturbüro OFFICE Kersten Geers David Van Severen mit an Bord. Da der neue Campus den MINT-Studiengängen der AP University of Applied Sciences and Arts vorbehalten ist, sind zahlreiche Laborräume vorgesehen. Dadurch sind die technischen Elemente ein wichtiger Bestandteil des Projekts, bei dem Lüftung und Rauchabzug eine führende Rolle spielen. „Für die Laborräume im ersten Stockwerk konnten wir die Zufuhr von frischer Außenluft und die Abfuhr von verschmutzter Raumluft relativ leicht über das Dach einrichten”, erklärt Inga Karen von OFFICE KGDVS in Brüssel. „Im Erdgeschoss war das schwieriger. Dort mussten wir die Luftzufuhr über die Fassade ermöglichen. Wir machten uns auf die Suche nach einer ästhetischen Lösung, die auch die Komfortansprüche ausreichend erfüllte.“

Die runden Öffnungen sind eine Ergänzung der bekannten Fassadenoptik. Es wurden ansonsten keine großen Eingriffe an der Gebäudehülle vorgenommen. „Die runden Öffnungen fügen sich in den bestehenden Fassadenrhythmus ein, verleihen dem Gebäude aber gleichzeitig eine neue Identität“, erläutert Inga im Hinblick auf diese Entscheidung. Die technischen Elemente, wie beispielsweise die an die runden Öffnungen angeschlossenen Lüftungskanäle, sind sichtbar. Aufgrund der Vielzahl der technischen Elemente hat OFFICE KGDVS ein geeignetes Framework für deren Integration entwickelt. Durch die Farb- und Materialauswahl passen sie außerdem optimal zu der bestehenden Betonkonstruktion und sorgen damit sofort für eine harmonische Optik. Unter anderem trägt der Fassadenrhythmus mit natürlich eloxierten Aluminiumprofilen und schwarzen Türen sowie weiteren schwarzen Elementen, die geöffnet werden können, zu einem harmonischen Gesamtbild bei.

An Zwischendecken im Mezzanin-Stil ruhend bleiben die Lüftungseinheiten und -rohre dezent im Raum sichtbar. Diese technischen „Zwischengeschosse“ liegen über den Laboren. Diese Lösung hat teils ästhetische, teils praktische Gründe. Durch den Bau von Zwischengeschossen mussten die Architekten und Bauunternehmer so wenig wie möglich in die bestehende Betonkonstruktion eingreifen. Abgehängte Decken waren daher weder möglich noch wünschenswert.

Gitzwarte Linarte profielen in willekeurige compositie als visueel visitekaartje

Runde Fassadengitter, ohne Einspann

Das Architektenteam integrierte drei Reihen mit runden Öffnungen in die Betonabschnitte der Gebäudehülle. Die beiden oberen Reihen bestehen ausschließlich aus runden Fenstern, die Licht in die Räume im ersten Stockwerk lassen. Die untere Reihe dient dem Erdgeschoss und ist eine Mischung aus Fenstern und Lüftungsgittern. Inga Karen: „Wir haben den erforderlichen Luftdurchlass berechnet. Auf dieser Basis haben wir die notwendige Anzahl an Lüftungsgittern festgelegt. Hierbei haben auch die Bedingungen in Sachen Rauchabzug eine entscheidende Rolle gespielt.“ Insgesamt wurden 81 runde 421R-ZF-Gitter von Renson in die Fassade integriert. Farblich sind die Gitter auf die runden Fenster abgestimmt, die schwarz sind. 

Außerdem haben die Gitter bei diesem Projekt keinen Einspann und fügen sich genau wie die Fenster in den anderen Öffnungen perfekt flach in die Fassade ein. „Da neue Löcher in die bestehende Betonkonstruktion gebohrt wurden, hatten wir keinen Anschlag, um sowohl die Gitter als auch die Fenster von außen zu montieren“, erläutert Koen Schoemaekers von Group Ceyssens die Entscheidung für Gitter ohne Einspann. Group Ceyssens, Experte für Glas- und Fassadenprojekte, baute die charakteristischen runden Gitter ein. „Entsprechend den runden Fenstern mussten diese Gitter an der Außenseite überall mit einer Silikonfuge flach zur Wand abgekittet werden, um sie anschließend zu überstreichen. An der Innenseite der Gitter haben wir zur kompletten Abdichtung und für die Wasserdichtheit jeweils eine EPDM-Manschette angebracht.“

Nauwe samenwerking tussen architect en bouwspecialist Storax

Gitter ohne Einspann gehören auch bei Renson nicht zum Standard. Doch Koen zögerte keinen Augenblick, die Anfrage zu machen. „Ich weiß, dass Renson sich immer mit viel Engagement an Projekten beteiligt und neue Wege wagt, um die beste Lösung zu finden“, sagt er. Vor der Platzierung der Gitter fertigte Group Ceyssens maßgeschneiderte Bügel für die beschädigungsfreie Befestigung der Gitter mit Edelstahlschrauben an. Die Platzierung verlief reibungslos.

Das gute Ergebnis ist die Folge von problemloser Zusammenarbeit, Offenheit und klarer Kommunikation. Gert Van Hoof, Projektleiter bei Triple Living, sagt abschließend: „Die Hochschule war über den gesamten Bauprozess hinweg offen für die gewagte Herangehensweise der Architekten. Das hat zu diesem prächtigen Endergebnis geführt. Wir durften das Gebäude am 30. September 2024 voller Zufriedenheit an die Hochschule übergeben. Im neuen Studienjahr werden dort rund 2.000 Studierende ausgebildet.“

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